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Bildungswerk im Domforum Kultur
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Der Trafikant Macki Messer – Brechts Sommer 85 Yuli
Regie: Nikolaus Leytner, Deutschland/ Dreigroschenfilm Regie: Francois Ozon, Frankreich 2020, 101 Min. Regie: Icíar Bollaín, Kuba/Großbritannien/
Österreich 2018, 109 Min. Regie: Joachim A. Land, Deutschland 2028, Deutschland/Spanien 2018, 110 Min.
135 Min. In einem normannischen Küstenort Mitte der
Ein etwas verträumter 17-Jähriger aus dem 1980er-Jahre verliebt sich ein 16-Jähriger in Die Lebensgeschichte des kubanischen Bal-
Salzkammergut wird 1937 nach Wien geschickt, Der Film erweckt Bertolt Brechts und Kurt einen älteren Jungen und verbringt mit ihm letttänzers Carlos Acosta, der als Choreograf
um in einer Trafik als Gehilfe zu arbeiten. Bald Weills Dreigroschenoper auf der Leinwand einen intensiven Sommer. Als der Ältere am Royal Ballet in London weltbekannt wurde.
erlebt er aus nächster Nähe die Angriffe der Na- zu neuem Leben- und erzählt gleichzeitig die überraschend stirbt, verarbeitet der Jüngere In einer Mischung aus semidokumentarischen
zi-Anhänger, die seinen antifaschistischen Chef Geschichte von Brechts großen gescheiterten die schmerzhafte Erfahrung, indem er sie Szenen, Traum und Erinnerung rekapituliert
bedrohen, auch vor jüdischen Trafik-Kunden wie Traum, sein Werk nach seinen Vorstellung zu aufschreibt. Ein klug und doppelbödig konstru- der Film nicht nur den Weg des kleinen Stra-
dem Psychoanalyse-Begründer Sigmund Freud verfilmen. iertes, auf zwei Zeitebenen erzähltes Coming- ßenjungen aus Havanna zum internationalen
(Bruno Ganz in seiner letzten Filmrolle) nicht Halt of-Age- und Liebesdrama. Tanzstar, sondern erzählt parallel dazu auch
machen und ihn selbst schließlich zu einer Positi- Fr 07.06.2024 | 17.00–19.15 Uhr vom langsamen Niedergang des kubanischen
onierung zwingen. Verfilmung des gleichnamigen 1 × = 1 UStd. Fr 05.07.2024 | 17.00–19.15 Uhr Sozialismus.
Romans von Robert Seethaler, die dessen Detail- Veranstaltungs-Nr.: 2411780015 1 × = 1 UStd.
genauigkeit weitgehend übertragen kann … Veranstaltungs-Nr.: 2411780017 Fr 02.08.2024 | 17.00–19.15 Uhr
1 × = 1 UStd.
Fr 03.05.2024 | 17.00–19.15 Uhr Der Prozess Veranstaltungs-Nr.: 2411780019
1 × = 1 UStd. Regie: Orson Welles, Deutschland/Frankreich/ Einer von uns
Veranstaltungs-Nr.: 2411780013 Italien 1962, 118 Min. Regie: Stephan Richter, Österreich 2015, 88 Min.
Haute Couture
Der kleine Angestellte Josef K. wird eines Tages Stephan Richter zeichnet in seinem Regiede- Regie: Sylvie Ohayon. Frankreich 2021, 100 Min.
Von der Morgenröte – Stefan Zweig unter die Aufsicht einer obskuren Justizbehör- büt ein düsteres Bild von orientierungslosen
in Amerika de gestellt. Sein Prozess schleppt sich dahin, Jugendlichen in einer trostlosen Vorstadt, das in Eine aufmüpfige Jugendliche aus den Randbezir-
Regie: Maria Schrader, Deutschland 2016, 102 Min ohne daß der Angeklagte über Sitz, Funktion einer Kathastrophe endet. Nach einer wahren ken von Paris ergattert beim Modelabel Dior ein
und Absicht des Gerichts Genaueres erfährt. Begebenheit. Praktikum, als sie die Handtasche der zuge-
Der österreichisch-jüdische Schriftsteller Stefan Versuche, über Frauenbekanntschaften und knöpften Atelierchefin zurückbringt, die sie zuvor
Zweig (1881–1942) ist bereits seit zwei Jahren Mittelspersonen zum Ziel zu kommen, schei- Fr 05.07.2024 | 19.30–21.45 Uhr geklaut hat. Mit Geschick und erwachendem
auf der Flucht, als er 1936 zum PEN-Kongress tern. Am Ende wird K. von den übermächtigen 1 × = 1 UStd. Selbstbewusstsein lernt sie sich in der fremden
nach Buenos Aires reist, wo man ihn bedrängt, Instanzen hingerichtet. Kafkas »Prozeß« in einer Veranstaltungs-Nr.: 2411780018 Welt zu behaupten. In der Konfrontation der bei-
die Barbarei des Nazi-Regimes öffentlich zu Filmfassung von Orson Welles, der die Vorlage den konträren Frauen erwächst eine Beziehung,
verurteilen. Doch der überzeugte Pazifist will zu einem düster-expressionistischen Kinoalp- die für beide lebensverändernd wird.
sich weder für einen Krieg aussprechen, noch traum verdichtet.
hält er eine Widerstandsgeste ohne persön- Fr 02.08.2024 | 19.30–21.45 Uhr
liches Risiko für sinnvoll. Je länger er im Exil Fr 07.06.2024 | 19.30–21.45 Uhr 1 × = 1 UStd.
lebt, desto schwerer fällt es ihm, seine öffent- 1 × = 1 UStd. Veranstaltungs-Nr.: 2411780020
liche Zurückhaltung aufrecht zu erhalten. Veranstaltungs-Nr.: 2411780016
Fr 03.05.2024 | 19.30–21.45 Uhr
1 × = 1 UStd.
Veranstaltungs-Nr.: 2411780014
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