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Programm 1. Halbjahr 2024 Glaube – Sinn – Werte
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Emanzipation der Ratio
Descartes' Projekt der Naturalisierung von Wissen
Der französische Privatgelehrte René Descartes (1596 – 1650) gilt
als einer der Väter der philosophischen Aufklärung. Einige seiner
philosophischen Schriften, darunter der »Methodendiskurs« und die
»Meditationen über die Erste Philosophie« mit dem Verfahren des
›methodischen Zweifels‹ und dem sogenannten ›cogito-Argument‹,
zählen zu den Klassikern der philosophischen Literatur. Seine
Philosophie versteht sich dabei als »universale[…], bis ins letzte
apodiktisch begründete[…] Wissenschaft«, die »als solche […] eine
absolute universale Kritik [fordert], die sich […] zunächst […] ein
Universum absoluter Vorurteilslosigkeit schaffen muß«. (E. Husserl,
Cartesianische Meditationen.)
Der Vortrag erörtert zentrale Aspekte dieses frühen und hoch
ambitionierten Modells von Aufklärung und legt dabei besonderes
Gewicht auf die Folgen, die sich für eine Neubestimmung der Rela-
tion von genuin philosophischen und theologischen Diskursen erge-
ben – nicht zuletzt die Frage, inwieweit Descartes‘ Verständnis von
Aufklärung jede Theologie in den Bereich des Fideismus verweist
und eine Umdeutung des »Gottes«-Begriffs impliziert.
Reihe: Was ist Aufklärung?
Kooperation: Ev. Forum
Mo 10.06.2024 | 19.15 Uhr
PD Dr. Andreas Scheib, Heidelberg
Online-Vortrag via Zoom | Anmeldung (externer Link):
https://zoom.us/meeting/register/tJUkduGsrz0uH92St2ebZXIDSHrBybnVB5Sw
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Foto: patpitchaya/shutterstock.com
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