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Stadtteilgespräche
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Der Pastor unter den Kabarettisten:
Hanns Dieter Hüsch zum 100. Geburtstag
Foto: wikimedia Eddi Laumanns
Bernhard Riedl, Theologe und Literaturliebhaber
»Ich bin gekommen Euch zum Spaß und gehe hin, wo Leides ist und
Freude und wo beides ist, zu lernen Mensch und Maß.«
Das schrieb 1954 Hanns Dieter Hüsch. Der Kabarettist wird vor 100 Jahren
geboren, nicht irgendwo, sondern am Niederrhein, der mit seinen Figuren
Lebensthema bleibt. Kein Wunder, dass sein erfolgreichstes und belieb-
testes Kabarettprogramm »Das schwarze Schaf vom Niederrhein« heißt.
1949 ist er mit einem ersten Soloprogramm auf der Bühne: »Das litera-
rische Klavier«, 70 weitere sollten folgen bis zu seinem Tode im Jahr 2005.
Der Solist begab sich auch gern in Gesellschaft: Degenhardt, Neuss,
Süverkrüp, Ruge, Wecker, Hildebrandt u.v.a.m. standen mit ihm auf der
Bühne und im Studio: Denn auch im Fernsehen (»Scheibenwischer«,
»Goldener Sonntag«) und im Radio (»Unterhaltung am Wochenende« im
WDR) war Hüsch sehr präsent.
»Ich bin ja auch noch inne Kirch!« heißt es in einer der Nummern von
Hüsch, die er oft spielte; und tatsächlich vermied er weder Gott noch Re-
ligion in seinen Programmen. Dass ihn deshalb einige seiner Kollegen als
»Pastor Hüsch« verspotteten, hat ihm nichts ausgemacht. Im Gegenteil,
er trat gerne auf Kirchentagen und in kirchlichen Räumen auf. Ja »der
liebe Gott« wurde Gesprächspartner in seinen späten Geschichten und
Hüsch zu einem zeitgenössischen Psalmisten.
All das, auch mit seinen Kunstfiguren »Frieda« und »Hagenbuch«, wird
in der Lesung nachklingen, mit der Bernhard Riedl einen der ganz großen
Kabarettisten des 20. Jahrhunderts ehrt.
Do 15.05.2025 | 19.30–21.45 Uhr | 1 × = 3 UStd.
gebührenfrei
Ort: Pfarrzentrum Zum Hl. Geist | Zollstockgürtel 33 | 50969 Köln
Veranstaltungs-Nr.: 2511760001
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