Als Botschafter an der Deutschen Botschaft in Japan lernt 1986 Manfred Osten nicht nur kennen, dass in Tokyo ein privates gemeinnütziges Archiv mit 220.000 japanischen Goethetitel eröffnet wurde, sondern auch durch zahlreiche Gespräche mit japanischen Schriftstellern den Wechselstrom und die Widersprüche in der Kultur: Die japanische Sprache einerseits als Quelle nationaler Identität und Selbstexotisierung gegenüber der stetig zunehmenden Invasion fließend Japanisch sprechender Nichtjapaner und andererseits die in Japan immer wieder thematisierte Forderung der Internationalisierung und der Anerkennung des Japanischen als offizielle Sprache bei der UNO. Manfred Osten las die japanische Literatur ganz im japanischen Licht und erzählt über seine Begegnungen mit den Schriftstellern mit Porträts. Dabei kommt er zu der Feststellung ganz im wörtlichen Sinne Goethes: „Eigentlich lernen wir nur von Büchern, die wir nicht beurteilen können.“
Dr. Dr. hc. mult. Manfred Osten studierte Rechtswissenschaften, Philosophie, Musikwissenschaften und Literatur in Hamburg und München. 1969 erfolgte die Promotion "über den Naturrechtsbegriff in den Frühschriften Schellings". 1969 Eintritt in den auswärtigen Dienst mit Stationen in Frankreich, Kamerun, Tschad, Ungarn, Australien und Japan. Zwischenzeitlich stand er im Ministerium unterschiedlichen Referaten vor (Südliches Afrika, Dritte-Welt-Politik, Osteuropa). Von 1995 bis 2004 war er Generalsekretär der Alexander-von-Humboldt-Stiftung. Herr Dr. Osten ist anerkannter Experte von Goethe und hat zahlreiche Bücher über ihn veröffentlicht. Seine Vorträge sind immer kurzweilig und mit viel Esprit versetzt.
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Ein Kaffeehausgespräch in Kooperation mit Sinn Sucher e.V.