Ein großer Teil der ukrainischen wie russischen Bevölkerung gehört der Orthodoxie an. Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine rückt der Fokus auch immer wieder auf Konflikte zwischen den Kirchen. Denn: Religionen können dazu beitragen, Konflikte zu verschärfen oder aber zu befrieden. Im Falle Russlands steht die russisch-orthodoxe Kirche seit über einem Jahr fest an der Seite der politischen Führung und legitimiert den Angriffskrieg mit religiöser Ideologie. Diese Haltung hat schwere Folgen für die Kirchen in der Ukraine und weltweit. Hinzukommt, dass die religiöse Landschaft in Osteuropa alles andere als überschaubar ist. Im Vortrag geht es darum, diese Komplexität aufzuzeigen und Positionierungen der anderen christlichen Konfessionen, die der Krieg fordert und die ökumenischen Beziehungen nicht unberührt lassen, herauszustellen.
Die Theologin Prof. Dr. Regina Elsner lehrt und forscht u. a. zu Orthodoxer Sozialethik (insbesondere Friedensethik und Gender-Diskurs) und Ökumenische Beziehungen und -Versöhnungsprozesse. Bis zu ihrem Ruf auf die Professur für Ostkirchenkunde und Ökumenik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster war sie zuletzt Mitarbeiterin im Zentrum für Osteuropa und internationale Studien (ZOiS).