In einer völlig anderen Welt als Richard Strauss wuchs Maurice Ravel (1875-1937) auf. Sein Lehrer war Gabriel Fauré, beeinflusst wurde er von Chabrier und Satie. Nach dem ersten Weltkrieg beschäftigte Ravel sich mit dem Jazz, mit Strawinsky und der Polytonalität. Und seine Musik zeigt, dass er eigenwilliger und weniger beeinflussbar war als der dreizehn Jahre jüngere Claude Debussy.
Die neuen Stile weckten seine handwerkliche Neugier, beeinflussten aber
nicht seine Tonsprache. Er hatte ein feines Gespür für das Unerhörte,
Seltene und für formale Vollkommenheit. Und Ravel zeigte sich aufgeschlossen für die Strömungen in der Malerei und Dichtung: Symbolismus, Impressionismus, Kubismus, das russische Ballett, Mallarmé.
Es lohnt sich, über den Boléro (1928) hinaus, Werke wie Scheherazade für Gesang und Orchester (1904), Rhapsodie espagnole und Gaspard de la nuit (beide 1908) oder Daphnis et Chloé (1912) kennenzulernen.
 
 
 
 
