Jede Zeichnung schafft einen neuen Wirklichkeitsraum, auch, und möglicherweise erst recht dann, wenn wir sie als vermeintlich misslungen bewerten.

Sehen in Zeichnung zu transformieren, ist mehr als nur eine technische Übung, viel Fleißarbeit oder die Ausprägungen von Talent. Es sind Denkprozesse, die weit hinaus gehen über die zeichnerischen Resultate und unsere Beziehung zur sehbaren und nicht sehbaren Welt um uns herum hinterfragen. Das Auge, die Hand und unser kognititves Bewußtsein sind in eng verknüpft. Die Kopplung von konzentriertem Beobachten und der Feinmotorik der zeichnenden Hand können eine starke Rückwirkung auf unser Denkvermögen entfalten.

In vier Blockveranstaltungen werden folgende Inhalte vermittelt:

1) "Sehen vor Wissen" | Wir machen grundlegende Übungen, mit denen wir lernen, auf unser Auge zu vertrauen und unser Gehirn auszutricksen.

2) "Räumlichkeit und die flache Landschaft unseres Papiers" | Wir lernen Grundlagen der Perspektive und üben an einfachen Körpern im Raum.

3) "Licht und Schatten" | Wir lernen die Grundformen und wie man ihnen räumlich Plastizität und Textur verleiht.

4) "Das große Ganze und das Detail" | Wir nutzen den Kirchenraum von St. Antonius und führen das Gelernte zusammen. Dabei legen wir den Fokus auf eine Unterscheidung zwischen dem gesamten Blickfeld und dem Detail, das wir besonders herausstellen möchten.

Der Zeichenkurs richtet sich sowohl an Anfänger als auch an alle Interessierten mit Vorerfahrungen.

Die Teilnehmeranzahl ist auf acht Teilnehmer beschränkt.

Zeichenmaterial wird bereitgestellt.

Referent: Artur Niestroj, bildender Künstler. Studium und Stipendiat des Cusanuswerks an der Kunsthochschule Kassel bei Prof. Urs Lüthi, und im Anschluss dessen Meisterschüler. Seine Examensarbeit wurde mit einem internationalen Preis ausgezeichnet.