Berlin in den 50er Jahren: Von seiner Freundin angetrieben, begeht ein Heranwachsender mehrere Überfälle, zieht seinen Bruder mit in seine Machenschaften und gerät immer mehr in eine ausweglose Situation. Als er sich weigert, einen Zeugen zu töten, wird er von seiner Freundin angeschossen und stellt sich der Polizei. Weniger eine Jugendstudie als ein Film über kriminelle Jugendliche, der trotz zu einfacher Erklärungsmuster - zerrüttetes Elternhaus, falsche Freunde - einen interessanten Einblick in die Gefühlswelt der Jugendlichen zur Zeit des Wirtschaftswunders bietet. Bei allen vergröbernden Tendenzen ein beachtenswerter Film mit ausgezeichneter Kameraarbeit, guten Darstellern und einer nicht zu unterschätzenden unterhaltenden Intensität.
Regie: Georg Tressler, BRD 1956, 92 Min.
Moderation:
Jürgen Kisters, Film- und Kulturjournalist
Teilnehmergebühr:
jeweils 5,00 € / für beide Filme am Tag 7,00 €
Jeden ersten Freitag im Monat bietet das FILMFORUM an einem Abend zwei Spielfilme zu einem Themenkomplex. Im Anschluss an die erste Vorstellung besteht die Gelegenheit, sich in einem ungezwungenen gemeinsamen Gespräch über die Schnittstellen von persönlichem Filmerleben und allgemeinen, im Film behandelten Themen auszutauschen. Dass Filme bestimmte Themen immer wieder und aus ganz unterschiedlichen Perspektiven behandeln, zeigt jeweils der zweite Film des Abends: als Ergänzung, als Kontrast oder Kommentar zum ersten. So wird die Betrachtung des gerade gesehenen Films in der Moderation mit thematischen Hinweisen auf den zweiten Film verbunden.
In diesem Sinne trägt das FILMFORUM in der schnelllebigen und in ihrer Programmvielfalt in den letzten Jahren stetig schrumpfenden Kölner Kino-Landschaft auch dazu bei, zumindest einige Filme wieder ins cineastische Angebot zurückzubringen.