Eine Filmemacherin erhält eine Kiste mit Fotos und Filmaufnahmen, die sie zu Erinnerungen an die Geschichte ihrer Familie und die patriarchal geprägte Nachkriegszeit in Köln animiert. Das semi-dokumentarische Selbstbildnis fußt auf dem Privatarchiv der Dokumentaristin Petra Seeger, das um Spielfilmelemente auf drei Zeitebenen und mit wechselnden Hauptdarstellerinnen ergänzt wird. Mit viel Situationswitz und lebendigem Zeitkolorit entsteht aus den stark divergierenden Elementen eine persönlich gefärbte, gedanklich vielschichtige Annäherung an den Selbstbehauptungskampf einer Frau in einer von Männern dominierten Welt.
Regie: Petra Seeger, Deutschland 2020, 123 Min.
Moderation:
Jürgen Kisters, Film- und Kulturjournalist
Teilnehmergebühr:
jeweils 5,00 € / für beide Filme am Tag 7,00 €
Jeden ersten Freitag im Monat bietet das FILMFORUM an einem Abend zwei Spielfilme zu einem Themenkomplex. Im Anschluss an die erste Vorstellung besteht die Gelegenheit, sich in einem ungezwungenen gemeinsamen Gespräch über die Schnittstellen von persönlichem Filmerleben und allgemeinen, im Film behandelten Themen auszutauschen. Dass Filme bestimmte Themen immer wieder und aus ganz unterschiedlichen Perspektiven behandeln, zeigt jeweils der zweite Film des Abends: als Ergänzung, als Kontrast oder Kommentar zum ersten. So wird die Betrachtung des gerade gesehenen Films in der Moderation mit thematischen Hinweisen auf den zweiten Film verbunden.
In diesem Sinne trägt das FILMFORUM in der schnelllebigen und in ihrer Programmvielfalt in den letzten Jahren stetig schrumpfenden Kölner Kino-Landschaft auch dazu bei, zumindest einige Filme wieder ins cineastische Angebot zurückzubringen.