Mit diesem fast monumentalen Werk von 2011 setzt sich Berstein mit den traumatischen Spuren des Holocaust auseinander, die auch bei der nachgeborenen Generation noch im Bewusstsein sind und unterschiedliche Verhaltensweisen auslösen: Verdrängen oder Auseinandersetzen. Der Künstler entscheidet sich in seiner Arbeit für die Auseinandersetzung als Voraussetzung für die Gestaltung einer Menschen wertschätzenden Zukunft. Dazu lässt er die Besucher*innen durch
Gucklöcher auf ein Geschehen blicken, das an Bilder aus dem Unterbewusstsein erinnert. Das Zulassen dieser traumähnlichen Bilder ermöglicht erst eine Bearbeitung durch das Bewusstsein.
Grigory Berstein wurde 1948 in Moskau geboren und studierte an der Kunstakademie Moskau. Seit 1981 ist er als freiberuflicher Künstler und Buchillustrator
tätig und lebt und arbeitet seit 1991 in Köln. Durch seinen eigenen jüdischen Glauben und familiären Hintergrund geprägt, befasst er sich in seinem Werk schwerpunktmäßig mit der Erinnerung an die Shoah und den Herausforderungen des Antisemitismus; dabei fließen auch autobiographische Aspekte in seine Gemälde und Installationen ein.