Der Komponist Max Bruch (1838 – 1920) ist in der hiesigen Region kein Unbekannter. Seine lebenslange Freundschaft zur Fabrikantenfamilie Zanders und seine Liebe zum Bergischen Land führten ihn immer wieder nach Bergisch Gladbach – nicht nur eine nach ihm benannte Straße oder das Denkmal in der Fußgängerzone zeugen bis heute davon. Einst gehörte Bruch zu den bedeutendsten Komponisten seiner Zeit und prägte das Musikleben weit über Deutschland hinaus.
Einen wesentlichen Teil von Bruchs Identität als Komponist und Musiker entsprang seiner Bewunderung für den rund eine Generation älteren Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847). Briefe, Äußerungen und Zeitzeugenberichte setzen sich dabei wie ein Puzzle zu einem umfassenden Gesamtbild zusammen. Einige dieser Dokumente, darunter eine umfangreiche Gedenkrede Bruchs zu Ehren Mendelssohns, befinden sich in Bergisch Gladbach in der Sammlung der Stiftung Zanders.
Die Mendelssohn-Verehrung zieht sich wie ein roter Faden durch Bruchs Biografie und wurde zuletzt in der Musikforschung umfassend aufgearbeitet. Im Herbst 2025 erscheint dazu ein größerer Beitrag in einem Sammelband, zu dem unser Dozent einen Beitrag verfasst hat.