In der Tagespost wurde der Oxforder Literaturwissenschaftler, Literat, Philosoph und Laientheologe C.S. Lewis (1898-1963) jüngst als ein „moderner Kirchenlehrer“ bezeichnet. Dennoch sind viele seiner geistreichen, phantasievollen und tiefgründigen Schriften bisher in Deutschland kaum bekannt.
Dazu zählt auch die Traum-Dichtung „Die große Scheidung“ von 1946, in der Lewis seinen Lesern in symbolischer Form die grundlegende Entscheidung ihres Menschseins vor Augen führt. Indem das Buch die Qualität und Realität eines Lebens in Gemeinschaft mit Gott, Mitmensch und Schöpfung mit der Flüchtigkeit, ja geradezu Virtualität eines ständigen Kreisens um das eigene Ich kontrastiert, sind seine Analysen heute geradezu verblüffend aktuell.
Der Vortrag stellt das Buch vor und erläutert die Kerngedanken sowie die zentralen literarischen Bezüge dieser bedeutenden kleinen Schrift. Im Anschluss daran besteht Gelegenheit zu Fragen und Austausch.
Dr. Norbert Feinendegen, geb. 1968 in Krefeld, studierte Physik, Philosophie und Theologie in Aachen und Bonn. 2007 Promotion in systematischer Theologie mit der Arbeit Denk-Weg zu Christus. C. S. Lewis als kritischer Denker der Moderne. Langjähriges Vorstandsmitglied der deutschen Inklings-Gesellschaft; Mitherausgeber unveröffentlichter Schriften von C. S. Lewis; heute Geschäftsführender Herausgeber des Journal of Inklings Studies (= eine von der Oxforder C. S. Lewis Society herausgegebene Zeitschrift, die sich wiss. mit Lewis und seinem literarischen Umfeld befasst) sowie freier Autor und Referent in der Erwachsenenbildung. Publikationen: Apostel der Skeptiker: C. S. Lewis als christlicher Denker der Moderne (2015), Durchblicke. Texte zu Fragen über Glauben, Kultur und Literatur (= Originaltexte von C. S. Lewis: Übersetzung und Konzeption) (2019); C. S. Lewis: Überrascht von Gott. Wie der große christliche Denker zum Glauben fand (2023).
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