Bei der Begleitung von Menschen mit Demenz stoßen wir tagtäglich an unsere Grenzen: Was tun, wenn sie ständig nach ihrer Mutter fragen oder aber meinen, sie müssten jetzt Kinder und Ehemann versorgen und deswegen schnell das Heim verlassen? Wie erkenne ich, welche meiner Reaktionen den Betroffenen guttun?
Ein Beispiel: Früher war Frau Müller Chefsekretärin. Jetzt ist sie an Demenz erkrankt. Regelmäßig versucht sie, aus dem Pflegeheim zu entkommen. Da hilft kein Argumentieren und kein Trösten: Nichts und niemand kann sie von ihrem Vorhaben abhalten. Außer der Rückgriff auf eine für sie plausible Notlüge: Frau Müller, Telefon! Dann eilt sie wieder zurück, erfüllt von Pflichtbewusstsein und Stolz. Beispiele wie dieses sollen zeigen, welche Verhaltensmöglichkeiten was bei den Betroffenen bewirken (können).
Inhalte
- realitätsorientierender vs. validierender Umgang (nach Feil und Richard) mit schwierigen Situationen
- die Reaktionen der Betroffenen auf diese beiden Strategien
- die Notlüge als letzter Ausweg, oder: Ist die Notlüge das kleinere oder das größere Übel?
Die Praxisfortbildung bietet Raum für Erfahrungsaustausch und Reflexion.