Als Moses Mendelssohn 1770 auf des Zürcher Predigers Johann Caspar Lavater Aufforderung reagieren mußte, entweder zentrale Lehren des Christentums philosophisch zu widerlegen oder sich taufen zu lassen, antwortete er in einem offenen Brief. Er schrieb an Lavater, dass er von Jugend an die grundlegenden Lehren des Judentums geprüft habe und aus guten Gründen von der Wahrheit des Judentums überzeugt sei. Implizit hieß das: Eine Konversion zum Christentum kam für Mendelssohn nicht in Frage. Aber als Jude, als in Preußen fast rechtloses Mitglied eines „unterdrückten Volkes“, konnte er seine Gründe gegen das Christentum nicht öffentlich darlegen, ohne sich und seine Familie in Gefahr zu bringen. In einem privaten Brief an den Erbprinzen von Braunschweig-Wolfenbüttel allerdings, der erst nach seinem Tod bekannt wurde, beschreibt Mendelssohn ausführlich, welche christlichen Lehren ihn als Juden und Philosophen überhaupt nicht überzeugen. Der Vortrag wird dieses weithin unbekannte Schreiben Mendelssohns, das er vermutlich 1770 verfaßt hat, analysieren und darstellen.
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