Ulrich Dohmens Bildzyklus „Zeichen der Passion“ orientiert sich an kunsthistorischen Vorbildern und religiös-philosophischen Fragen des christlichen Kreuzwegs, doch vermied der Künstler bewusst eine erzählerische Darstellung der brutalen Hinrichtung Jesu. Allen seinen 14 Bildern gemeinsam ist, dass auf jedem der schmalen Hochformate eine helle Farbfläche über dunklem Grund zu schweben scheint. Darin eingeschrieben hat Ulrich Dohmen verschiedene Zeichen, Pfeile, kleine Rechtecke, Kreuzformen, Farbbalken und Farbverläufe. Auf dem einfarbigen Grund treten sie wie Ereignisse auf. Gedanken an Leiden und Tod stellen sich erst auf den zweiten Blick ein. Betrachterinnen und Betrachter finden in der Abstraktion dann greifbare Hinweise auf christliche Glaubensaussagen: z.B. weisen die Kreuze der 10. Station auf den Tod Jesu und sind zugleich universelles Sinnbild der Verbindung von Himmel und Erde. Rostrote Farbakzente und Farbverläufe erinnern an die blutenden Wunden Christi beim Fall unter dem Kreuz. Die offenen Kompositionen schaffen für die Betrachtenden einen eigenen Raum, in dem das Leben und Sterben Jesu sowie die persönlichen Fragen nach Leiden, Leidenschaft, Schuld, Tod und Erlösung bewegt werden können.
Kursangebote
/ Bildungsbereiche
BW / Kultur / Kunst / Ulrich Dohmen - Zeichen der Passion
Vernissage mit Künstlergespräch